Nikosia

Nikosia
Ni|ko|sia [auch: …'ko:…]:
Hauptstadt von Zypern.

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Nikosia,
 
Nicosia, griechisch Leukosia, neugriechisch Levkosia, türkisch Lefkọşa [-ʃɑ], Hauptstadt von Zypern, 150 m über dem Meeresspiegel, in der Mesaoria, (1999) 195 000 Einwohner, davon 144 600 Einwohner im griechischen Teil. Das seit 1974 geteilte Nikosia ist sowohl Sitz der griechisch-zyprischen als auch der türkisch-zyprischen Regierung sowie des »Erzbischofs von Neo Justiniana und ganz Zypern«, des Oberhauptes der autokephalen orthodoxen Kirche von Zypern. Von den Bildungs- und kulturellen Einrichtungen befinden sich im Süden der Stadt (griechischer Teil) die Universität (gegründet 1988, Aufnahme des Lehrbetriebs 1990), das Zypern-Museum (archäologische Sammlung), Museum byzantinischer Ikonen, Volkskundemuseum und das Historische Museum mit Archiven, das Amerikanische Archäologische Forschungsinstitut und das Goethe-Institut, im Norden der Stadt die Sultan-Mahmud-II.-Bibliothek und die Near East University (gegründet 1988). Die Industrie erzeugt Schuhe, Textilien, Lederwaren, Zigaretten, Kacheln.
 
 
Die seit 1567-70 von venezianischen Befestigungsanlagen umgebene Stadt hat Kirchen des Mittelalters, die zum Teil nach der türkischen Eroberung (1570) in Moscheen umgewandelt wurden, so auch die ehemalige Kathedrale Hagia Sophia (1209-1326 im Stil der französischen Gotik erbaut), nach 1974 erneut Moschee. Im türkischen Teil liegen auch der Große Hammam und zwei Chane des 16./17. Jahrhunderts - Die Johanniskathedrale (1662) mit Glockenturm (1858) besitzt eine Ausmalung von 1730. Als erzbischöflicher Palast diente ein Klostergebäude des 15. Jahrhunderts (jetzt Volkskundemuseum); daneben befindet sich der neue erzbischöfliche Palast, 1961 in byzantinischem Stil errichtet (mit Ikonenmuseum). Das Wohnhaus des Dragomans C. Kornesios (spätes 18. Jahrhundert) ist heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich.
 
 
Erst in jüngster Zeit stieß man in Nikosia auf archäologische Reste des antiken Ledra, u. a. eine Olivenpresse, die im 5.-1. Jahrhundert v. Chr. betrieben wurde. Der Stadtstaat wird als Lidir in assyrischen Tributlisten genannt (7. Jahrhundert v. Chr.). Wiederbegründungen werden in ptolemäischer Zeit (als Leukọs), in die wohl ein freigelegter Brunnen zu datieren ist, und in byzantinischer Zeit (965) erwähnt (griechisch Levkọvia). Als Nikosia war die Stadt 1192-1489 unter den Lusignans Hauptstadt des Königreichs Zypern; 1489-1570 gehörte sie zu Venedig, 1570-1878 zum Osmanischen Reich; seit 1960 ist sie Hauptstadt von Zypern, seit 1974 beider Teile.
 

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Ni|ko|sia [auch: ...'ko:...]: Hauptstadt von Zypern.

Universal-Lexikon. 2012.

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